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Tour de Hohenlohe: Mit dem Drahtesel durch die Lande rings um Langenburg

Regen schreckt nicht ab
Die Rekordzahl von über 1400 Radlern aus dem vergangenen Jahr wurde bei der elften Tour de Hohenlohe zwar nicht erreicht. Doch immerhin 830 Pedalritter aus nah und fern ließen sich am Wochenende von dem teilweise sehr unwirtlichen Wetter nicht davon abhalten, das schöne Hohenloher Land auf dem Drahtesel zu erkunden. Am Samstag und Sonntag standen dafür ab Langenburg jeweils zwei unterschiedlich lange Strecken zur Auswahl - zwei kleine Touren über 58 Kilometer am Samstag und 49 Kilometer am Sonntag und zwei große Touren mit 75 und 65 Kilometern, auf denen auch einiges mehr an Höhenmetern zurückgelegt werden musste.

Albverein als "Besen"
Für den reibungslosen Ablauf des Events zeichnete das fünfköpfige Team vom Tourismusverband Hohenlohe und Schwäbisch Hall mit Beate Philipp, Silke Rüdinger, Alinde Hofmann, Eva Carle und Simone Lindner verantwortlich. Bei der Streckenführung vor Ort hat die Langenburger Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins beratend mitgewirkt. Die Gruppe mit Manfred Fuchs stellte auch die beiden "Besenwagen" samt achtköpfigem Team, die das Schlusslicht der Radlerkolonnen bildeten. Sie sorgten dafür, dass keiner der Teilnehmer auf der Strecke blieb und sammelten notfalls defekte Räder oder erschöpfte Radler auf.

Gymnastik wärmt auf
Die Aufwärmgymnastik in der Langenburger Stadthalle durch das Team vom Reha-Sportstudio in Schwäbisch Hall brachte die Radsportler auf Betriebstemperatur. Und als Silke Rüdinger die letzten Instruktionen und Sicherheitshinweise vor dem Start erteilt hatte, ging es fit und gut gelaunt auf Tour. Am Samstag führten beide Strecken zunächst nach Amlishagen, wo das Tour-Team mit einem Erfrischungsstand mit Kaltgetränken aufwartete. Ob der ungemütlichen, nasskalten Witterung wäre manchem der Radler ein Glühwein zum Aufwärmen zwar lieber gewesen, aber der Regen tat der guten Stimmung auf der Tour keinen Abbruch. 

Leckeres zum Auftakt
"Wir fahren bei jedem Wetter", betrichten Iris und Dieter Gekeler aus Ludwigsburg. Das Ehepaar ist gemeinsam mit dem Radsportclub Ludwigsburg "on Tour" und lobt die landschaftlich reizvolle Strecke mit "der schönen Natur und den netten Wegen". Sehr angetan waren die beiden auch vom "kulturell-kulinarischen Erlebnispaket" zum Veranstaltungsauftakt am Freitagabend, als sie in der Langenburger Schafkäserei eine "schöne Käseprobe mit blumigem Vortrag" und bei Hans-Jörg Wilhelm in Unterregenbach eine Krypta-Führung mit anschließender Verkostung köstlicher Hohenloher Schaumweine genießen durften.

E-Bike auch präsent
Wer die Höhen und Tiefen der Hohenloher Ebene weniger schweißtreibend hinter sich bringen wollte, konnte dafür beim Tourismusverband ein Elektrofahrrad ausleihen. Auch Roland Maier aus Ludwigsburg fuhr vorgestern zum ersten Mal auf einem E-Bike - aus gutem Grund: Er möchte sich beim Radsportverband Baden-Württemberg zum "E-Bike-Instruktor" ausbilden lassen. Angesichts des wachsenden Klientels vor allem älterer Elektroradfahrer entstehe zunehmend Beratungsbedarf zu den Themen Technik und Sicherheit, weiß der 60-jährige, der sich als künftiges Bindeglied zwischen Radhändler und Kunde sieht.

Helfer in der Not
An ihren orangefarbenen Trikots waren die acht Begleitradler zu erkennen, die auf allen Touren verteilt mit unterwegs waren. Ihre Aufgabe war es, Hilfe zu holen, wenn unterwegs etwas passieren sollte. Einer davon war Erich Spindler aus Schwäbisch Hall auf seinem selbst gebauten Gravel-Bike - eine Art Rennrad, das sich dank breiterer Reifen und einer speziellen Rahmengeometrien auf Asphalt wie auf unbefestigten Wegen gleichermaßen sicher bewegt. Wie seine Kollegen war er zur Stelle, wenn einer der Radler hängen blieb. Und als früherer Physiotherapeut konnte er bei Muskelzerrungen auch gleich selber Abhilfe schaffen.

Hartmut Volk; Haller Tagblatt, Hohenloher Tagblatt, Gaildorfer Rundschau vom 11.09.2017