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Die Tour de Hohenlohe steht bei Radlern hoch im Kurs

Freizeit Auf romantischen Wegen wollen am Wochenende Hunderte Pedalisten Hohenlohe erkunden. Start- und Zielpunkt für die Touren ist Westheim.

Immer mehr Menschen entdecken das Fahrrad als umweltfreundliches Fortbewegungsmittel in der Freizeit und auch für den Weg zur Arbeit. Ein Beleg dafür ist auch der Erfolg der Tour de Hohenlohe, die an diesem Wochenende zum zwölften Mal gestartet wird. Der Auftakt zu dem Rad-Event ist bereits am heutigen Freitagnachmittag. Die Anmeldezahlen für die Teilnehmer am kompletten Freitags-, Samstags- und Sonntagsprogramm lagen Mitte der Woche um die 65 und damit in etwa zehn Prozent über denen des Vorjahres, weiß Simone Lindner vom Verein Hohenlohe+Schwäbisch Hall Tourismus.

Auch Radler aus Dortmund
Die Teilnehmer kommen längst nicht nur aus dem Landkreis Hall, sondern auch aus Nürnberg, Stuttgart oder Ludwigsburg. Mit eine der weitesten Anreisen dürften Jürgen und Gabriele Mros aus Dortmund haben. Heute machen sie sich gegen 8.30 Uhr auf den Weg nach Rosengarten. Nicht allein: Auch die Verwandtschaft aus Bochum und München will sich das Rad-Event nicht entgehen lassen. Doch wie kommt ein Dortmunder nach Hohenlohe? „Ich stamme aus Braunsbach und bin der Liebe und von Berufs wegen 1994 nach Dortmund gezogen“, erklärt Mros. Bei der ersten Tour de Hohenlohe 2007 habe ihn sein Bruder Wolfgang aus Ilshofen animiert mitzufahren. „Seitdem sind wir dabei. Schon bei der Urlaubsplanung für das Jahr wird der Septembertermin berücksichtigt“, sagt Mros. „Für uns ist das dann immer ein kleines Familientreffen.“ Familie Mros radelt noch traditionell, ohne elektrische Unterstützung. „Bei uns in Dortmund ist es eher flach. Bei den Steigungen in Hohenlohe bekommen wir mitunter schon Probleme, aber dann schieben wir eben“, meint der 48-Jährige. Muss ein Dortmunder denn an einem Samstag nicht ins Stadion, um den BVB zu unterstützen? „Ich getraue es mich kaum zu sagen, aber ich bin Bayern-Fan“, flüstert Mros ins Telefon, damit die Kollegen es nicht sofort mitbekommen.

Damit auf der Tour niemand den falschen Weg einschlägt, sind Beate Philipp vom Touristikverein und Norbert Gundelfinger vom SV Tüngental zwei Tage lang unterwegs, um die etwa 40 mal 20 Zentimeter großen Pfeilschilder mit dem Tour-Logo aufzuhängen. Zusammen sind das etwa 400 Stück. „Man kann sich eigentlich nicht verfahren“, sagt Philipp. „In der Regel geht es gerade aus. Die Pfeile zeigen an, wo es links oder rechts abgeht.“

Stopp beim Naturparkmarkt
Weite Strecken der Touren führen durch Wälder und idyllische Orte wie Geifertshofen, Engelhofen oder Mittelfischach (am Samstag) oder am Sonntag zum Naturparkmarkt in Grab. „Da dürfte für jeden etwas dabei sein“, verspricht Philipp. Vier Stunden Fahrzeit für die große und etwa drei Stunden für die kleine Tour solle man einplanen. 

„Das Wetter verspricht optimal zu werden“, lockt Simone Lindner Spontanradler an. Die Anmeldefrist ist zwar abgelaufen, aber in Westheim können an den Starttagen Mitfahrer dazustoßen. „Wir werden das mit den beteiligten Vereinen sicher gut meistern“, ist sich der Rosengartener Bürgermeister Jürgen König sicher. „Die Besucher sollen Rosengarten und Hohenlohe in guter Erinnerung behalten.“

Info Tickets können am Samstagmorgen ab 8.30 Uhr in Westheim erworben werden. Vor den Starts wird gymnastisches Aufwärmtraining angeboten. Die Tour wird vom DRK und von Besenwägen, wie man sie von der Tour de France kennt, begleitet. Unterwegs gibt es auch Getränkestationen.

Die Tour führt auch in die Nachbarkreise
Dreh- und Angelpunkt der Radveranstaltung mit etwa 400 Teilnehmern pro Tag ist die Rosengartenhalle in Rosengarten-Westheim. Pro Tag kann zwischen zwei Rundtouren gewählt werden. Die Streckenlänge am Samstag beträgt 71 oder 55 Kilometer und am Sonntag 58 oder 47 Kilometer. Die Touren starten, rasten und enden gemeinsam, teilen sich jedoch auf der Strecke.
Neben den abwechslungsreichen Routen durch die wertvolle Kulturlandschaft Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald, die auch durch die Nachbarlandkreise Rems-Murr und Ostalb führen, erwarten die Radler Aufwärmgymnastik sowie Getränke und Snacks auf der Strecke. Die Mittagsrasten finden am Samstag in Bühlerzell und am Sonntag in Murrhardt-Fornsbach statt. Am Ziel in Rosengarten angelangt, feiern die Tour-de-Hohenlohe-Teilnehmer das traditionelle Radlerfest mit regionaler Küche und einem charmanten Begleitprogramm.
Das heutige Freitagsprogramm startet mit der Westheimer Erlebnisrunde mit Verkostungen in örtlichen Firmen und mit einer Führung durch die evangelische Martinskirche.

Haller Tagblatt, Hohenloher Tagblatt, Gaildorfer Rundschau vom 07.09.2018, Jochen Korte